
Bis Ende Februar mussten die Rodungsarbeiten zur Vorbereitung der Baumaßnahme Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs am Haltepunkt Niedermittlau abgeschlossen sein. Die SPD Hasselroth hatte alle Interessierten zu einer kleinen Wanderung eingeladen, um sich vor Ort über die Situation zu informieren.
Neben der Besichtigung der neuen Streckenführung nahm man die Gelegenheit wahr, auch das Naturschutzgebiet Hässeler Weiher zu besuchen.
Über 20 Teilnehmer hatten sich am Sonntagvormittag am Haltepunkt Niedermittlau eingefunden.
Zunächst ging man auf der Gründauer Seite an der Bahn entlang und konnte von dort aus die Schneise für die Umfahrung der Bahnhofssiedlung in Augenschein nehmen.
Auf dem Weg zum Hässeler Weiher stand u. a. Harald Fuhrländer Rede und Antwort zu Fragen über Waldbewirtschaftung, Naturschutzmaßnahmen und über zukünftige Möglichkeiten der Nutzung regenerativer Energien.
Bestätigt wurde dabei, dass es wichtig sei, bei allen Maßnahmen das Ganze im Blick zu behalten. Neue Projekte manchmal mit viel Aufwand und pressewirksam ins Leben gerufen, würden oftmals von Fachleuten vor Ort bereits seit Jahren praktiziert.
Kein Tag vergeht ohne Günther Ochs am Hässeler Weiher, dieses Gebiet wurde bereits 1976 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Er informierte die Gruppe dort über die Vogelwelt, die Störche im Kinzigtal und über die Wasserbüffel, die allerdings vermutlich in diesem Jahr erst im Herbst wieder zur Beweidung in das Naturschutzgebiet gebracht werden.
Durch die kleine Unterführung wurde dann der Rückweg angetreten. Kritisch wurde festgestellt, dass irgendwann einmal als Ausgleichsmaßnahme gepflanzte Obstbäume sich danach selbst überlassen wurden.
Im Mühlwald nahm man den Stand der Vorbereitungsarbeiten für den Bau der Überführung am Haltepunkt Niedermittlau in Augenschein.
Die Baukosten für diese Maßnahme sind auf ca. 12,3 Mio. Euro veranschlagt und werden zu je einem Drittel von Kreis, Bahn und Bund getragen. Erleichterung zeigte sich darüber, dass die Belastung der Anwohner in der Bahnhofssiedlung durch lange Staus vor der geschlossenen Schranke nach vielen Jahren ein Ende haben wird.
Auch für Neuenhaßlau ist eine Entlastung von dem Verkehr aus Hailer-Meerholz und Niedermittlau kommend in Sicht.
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr geht davon aus, dass täglich ca. 12000 Fahrzeuge die neue K 903 für die Auffahrt auf die A 66 nutzen werden. Nicht aus den Augen verlieren darf man allerdings die Anzahl der Fahrzeuge, die vermutlich aus den Freigerichter Ortsteilen Bernbach, Altenmittlau und Horbach kommend das Altdorf Niedermittlau durchfahren werden um ökologisch und ökonomisch sinnvolle schnelle Auffahrt auf die A 66 zu nutzen.
In Anbetracht der Einstellung des Planfeststellungsverfahrens der Umgehung Freigericht Hasselroth – nach Beschluss des Hasselrother Parlaments – Ortsumgehung Hasselroth sollte dies ein weiteres starkes Argument für die Unverzichtbarkeit einer Ortsumgehung Hasselroth sein.
Der interessante Vormittag endete mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte Waldfrieden.