Zurück zu den Fakten

Nachdem die Hasselrother CDU in einer jüngst veröffentlichten Pressemitteilung die SPD-/FDP-Fraktion kritisierte, fordert deren Vorsitzender Christian Benzing die Kollegen nunmehr auf, sich wieder stärker an den Fakten zu orientieren: „Die Christdemokraten versuchen sich jetzt an einer Legen-denbildung, die der Faktenlage nicht Stand hält. Wenn man sich einmal genauer mit unseren vorge-brachten Argumenten beschäftigt hätte, würde man ebenso für den Bau der Umgehung einsetzen, wie es SPD und FDP seit Langem tun, anstelle einen Keil in die Hasselrother Parteien zu treiben.“
So waren es gerade die Vertreter der SPD, die seit Beginn der Diskussionen für die Umgehungsstraße tätig waren. Auch als im Jahr 2012 die Kritik am geplanten Vorhaben größer wurde und sich auch in Hasselroth Interessengemeinschaften gegen die Umgehung bildeten, waren es lediglich Mandats-träger der SPD, namentlich deren Fraktionsvorsitzender Christian Benzing, Geschäftsführerin Mari-anne Moritz sowie die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Uta Böckel, die an den Informationsveranstaltun-gen teilnahmen und die politische Position und das Planvorhaben gegenüber den Kritikern verteidigten.
Am 24. Mai 2012 schließlich beschloss die Freigerichter Gemeindevertretung das Planvorhaben ab-zulehnen. Zu den ablehnenden Fraktionen gehörte dabei auch die Freigerichter SPD, wie Vertreter der CDU Hasselroth nicht müde werden zu betonen. Unterlassen wird dabei jedoch, dass lediglich 7 der 10 CDU-Mandatsträger noch für die Beibehaltung der Umgehung votierten.
Um dennoch die bitter nötige Entlastung für Hasselroth zu erreichen war es daraufhin wieder die SPD-/FDP-Fraktion, die eine außerordentliche Parlamentssitzung beantragte, um die sogenannte „Kleine Lösung“, also die Hasselrother Umgehung, am Leben zu halten. Wie üblich, wurde dieser SPD-Antrag zur Umgehung einstimmig beschlossen. Weiterhin wurde beantragt, dass ein Heraushalten des Schwerlastverkehrs aus den Ortschaften rechtlich zu prüfen sei. Bis heute ist hier jedoch noch keine Lösung in Sicht.
Für den Fraktionsvorsitzenden Benzing bleibt es dabei, dass es einen Versuch wert gewesen wäre, mit der Nachbargemeinde wieder an einen Tisch zu kommen, um für die Umgehung zu arbeiten und weiter: „Nur wenn es darüber schon innerhalb der Gemeinde keinen Konsens gibt, brauchen wir dar-über nicht weiter diskutieren. Deshalb wurde der Antrag wieder zurückgezogen.“ Für Unverständnis sorgen bei der SPD-/FDP-Fraktion ebenso Aussagen, man solle die zuständigen Bearbeiter in Wies-baden „bei Laune halten“. Wenn man diese im gleichen Atemzug als „realitätsfern“ bezeichne, erweise man diesem Ansinnen sogleich einen Bärendienst.
Offenkundig ist zudem, dass die Hasselrother Christdemokraten von falschen Tatsachen ausgegan-gen sind. So äußerte der CDU-Vorsitzende, Freigericht weise einen höheren Gewerbesteuerhebesatz als Hasselroth auf. Das ist falsch. Während der Hasselrother Hebesatz bei 380 Punkten liegt, ruft Freigericht derzeit 350 Punkte auf. Dass also niedrige Hebesätze Unternehmen anlockten, entbehrt im Vergleich zu Freigericht, aber auch zu anderen Nachbarkommunen wie Gründau, Rodenbach oder Langenselbold jeglicher Grundlage.