Landtagsabgeordneter Christoph Degen und SPD Hasselroth im Gespräch mit Fluglärmopfer Wolfgang Hartmann

Fraktionschef Christian Benzing, Wolfgang Hartmann, SPD-Vorsitzende Uta Böckel und Landtagsabgeordneter Christoph Degen im Austausch

Sommer und offene Fenster, an manchen Tagen endet die Nachtruhe abrupt kurz um 4.50 Uhr früh, da die überfliegenden Flugzeuge und der daraus resultierende Fluglärm ein Weiterschlafen nicht mehr möglich macht, egal an welchem Wochentag.
Auch ein Grund für den SPD- Landtagsabgeordneten Christoph Degen, die Vorsitzende der SPD Hasselroth Uta Böckel und den Fraktionsvorsitzende Christian Benzing dem Fluglärmgegner Wolfgang Hartmann im Ortsteil Niedermittlau einen Besuch abzustatten, um sich vor Ort ein Bild über die aktuelle Fluglärmsituation in Hasselroth zu machen. Nachdem im März 2011 die Flughöhen über dem Kinzigtal um 300 Meter gesenkt worden waren, beschwerten sich in der Folge auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Hasselroth über den unzumutbaren Fluglärm. Bereits im August 2011 organisierte die SPD Hasselroth eine Informationsveranstaltung an der 400 interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger teilnahmen. Bekannt war schon damals, dass alternative Methoden zum Landeanflug, so etwa das CDA-Verfahren, für Lärmvermeidung sorgen könnte. Entsprechende Gutachten wurden hierzu erstellt, und auch der Klageweg wurde bestritten. Kommunen und Kreis nahmen viel Geld dafür in die Hand.
Der Hasselrother Wolfgang Hartmann setzte sich bereits viele Jahre vorher mit dem Thema Fluglärm und Folgen für die Gesundheit der Menschen auseinander. Die an seinem Haus installierte geeichte Fluglärm-Messstation liefert gerichtsfeste Daten. Diese tagesaktuellen Lärmmessungen können jederzeit auf der Homepage des DFLD Deutscher Fluglärm Dienst (www.DFLD.de) abgerufen werden. Unzählige Beschwerden wurden abgesetzt, Montags-Demos am Flughafen Frankfurt folgten. Nichts hat sich geändert.
Mit einem Lärmpausenmodell wird nun versucht die Bevölkerung zu beschwichtigen. Dieses Modell hat jedoch gerade für Hasselroth und seine Anwohner nachteilige Auswirkungen. So soll in gewissen Zeitabständen der Überflug über dicht besiedelte Gebiete wie Hanau und Neu-Isenburg vermieden werden. Zu den Kommunen die dadurch noch stärker belastet werden, gehört erneut Hasselroth. Landtagsabgeordneter Christoph Degen sieht das Lärmpausen-Modell kritisch und übergab Wolfgang Hartmann eine von ihm gestellte Kleine Anfrage an die Landesregierung sowie die dazu abgegebene Antwort von Staatsminister Tarek Al-Wazir.
Hartmann, Degen, Böckel und Benzing waren sich einig, weiter „keine Ruhe zu geben“, damit die Gesamtbelastungen der Hasselrother Bevölkerung nach wie vor in Wiesbaden wahrgenommen werden.
Das Fluglärmpausenmodell stellt für alle unisono keine wirksame Lösung dar. Alternative Anflugverfahren werden für fast jeden Flughafen in Europa im Betrieb genutzt. Es erschließt sich daher nicht, warum der Flughafenbetreiber, die Deutsche Flugsicherung und auch das Land Hessen sich dem berechtigten Ansinnen der lärmgeplagten Menschen verschließen. Nach Ansicht der SPD-Vertreter geht es nicht, dass rein wirtschaftliche Interessen über der Gesundheit der betroffenen Menschen stehen, daher muss gehandelt werden.