
Auch zum 5. Frauenfrühstück der Hasselrother SPD-Frauen konnte Uta Böckel etwa 90 Frauen begrüßen. Vier Tage nach dem Internationalen Frauentag waren die Frauen gekommen, um ihren Hasselrother Frauentag gemeinsam in der wunderschön dekorierten Zehntscheune und mit einem tollen Buffet zu feiern.
Aufgrund der Ereignisse an Silvester war eine Vertreterin des Frauenhaus Wächtersbach Frauen helfen Frauen e.V. eingeladen worden. Angela Braun referierte zum Thema: Gewalt gegen Frauen kein Kavaliersdelikt! Die Diplom-Sozialarbeiterin beschäftigt sich seit 24 Jahren mit diesem Thema, 20 Jahre davon im Frauenhaus Wächtersbach. Angela Braun begann ihren Vortrag mit der Silvesternacht in Köln und anderen deutschen Städten. Sexuelle Belästigung sei leider bis heute in Deutschland kein Straftatbestand, es gäbe zwar zur Durchsetzung eine Menge Aktionen und Gesetzesentwürfe, passiert sei bis dato noch nichts. Die Forderungen lauten: Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum ist ein Straftatbestand, der aufgeklärt und entsprechend juristisch geahndet werden muss. Ebenso müsse den Betroffenen entsprechende Schutz- und Unterstützungsangebote zeitnah und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Gewalt gegen Frauen gebe es in allen Kulturen, Schichten und allen Altersstufen und in allen Religionen. Besonders große Hürden hätten Frauen mit Migrationshintergrund zu überwinden. Die Gründe hierfür seien u. a. die sprachlichen Barrieren, die kulturellen Hintergründe, die ausländerrechtlichen Verfahren (Asylantrag) und die Angst vor Abschiebung. Hier gab sie Hinweise auf Flyer in allen Sprachen. Bei der anschließend rege geführten Diskussion kamen einige nicht vermutete Fakten zutage. So z. B., dass mehr als 60 % der misshandelten Frauen einen mittleren oder hohen Bildungsabschluss haben. Ob das seit 2002 geltende Gewaltschutzgesetz Wirkungen zeige, war die Frage. Hiernach kann die Person, von der eine Gewaltgefährdung ausgeht, polizeilich der Wohnung verwiesen werden und die Opfer der häuslichen Gewalt (i. d. R. Frauen und Kinder) können in der Wohnung bleiben und müssen nicht Zuflucht suchen. 2015 wurden im Frauenhaus Wächtersbach 57 Frauen und 59 Kinder betreut.
SPD-Vorsitzende Uta Böckel bedankte sich bei Angela Braun für die ausführlichen Informationen und die neuen Erkenntnisse, die dabei gesammelt wurden. Ihr großer Dank galt dem Orga-Team um Marianne Moritz, Doris Ruppel-Böhringer, Carsten Patzke, Monika Hareter, Marga Benzing, Waltraud Stühn, Sabine Ringelstein, Sabine Sauermann für den großartigen Einsatz beim Buffet und der entsprechenden Dekoration sowie bei Edeka-Markt Lauber, Metzgerei Weber, Volker Augst, Meddeler Bäcker und G. Klitscher-Schmidt für die Unterstützung mit Sachspenden und Rabattierungen.
Ihr Dank galt auch den anwesenden Frauen für ihr Kommen und die Spenden für das Frauenhaus Wächtersbach in Höhe von fast 340 -.
Insgesamt wurden bei den seit 2012 fünf stattgefundenen Frauenfrühstücken der Hasselrother SPD-Frauen über 2000 für die verschiedensten Einrichtungen gespendet, so für Pro Familia, die Malteser Hasselroth, das SchwanenNest und 2 Mal für das Frauenhaus Wächtersbach.
Das 6. Frauenfrühstück der Hasselrother SPD-Frauen ist für 11. März 2017 geplant.