Seit weit über 40 Jahren ist eine Ortsumgehung zur Entlastung aller drei Hasselrother Ortsteile vom Durchgangsverkehr Dauerthema in den Fraktionen und Gemeindeparlamenten in Freigericht und Hasselroth. Viele Rückschläge mussten von den betroffenen Anwohnern und den Parlamenten sowie den beiden Bürgermeistern hingenommen werden. Eine wirkliche Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Zuletzt zog sich das Land Hessen mit der Erforderlichkeit eines Gutachtens aus der Verantwortung. „Was hier an Geld und Energie vergeudet wurde und wird, ist mittlerweile für unsere Verhältnisse schon mit dem BER vergleichbar“, macht SPD-Vorsitzende Uta Böckel ihrem Ärger Luft.

Die Hasselrother Sozialdemokraten waren sich einig, ein alternatives Verkehrskonzept das in absehbarer Zeit realisiert werden kann, muss her. Die zündende Idee hatten Parlamentsvorsitzender a. D. Helmut Müller und Parteivorsitzende Uta Böckel. Müller beschäftigt sich seit Jahren mit der Historie der Freigerichter Kleinbahn, die zwischen 1903 und 1963 in Betrieb war. Diese Bahn war von rein lokaler Bedeutung und verlor wegen des wachsenden Straßenverkehrs nach dem 2. Weltkrieg ihre Bedeutung. Nun dachten Böckel und Müller mal umgekehrt. Warum sollte nicht der Individualverkehr an Bedeutung verlieren und dies zugunsten einer umweltfreundlichen Lösung? Eine Art Kleinbahn unter Zuhilfenahme regenerativer Energien, so z. B. eine Überdachung der Strecke mit einer Photovoltaiklösung, damit wäre auch eine lärm- und abgasfreie Verkehrslösung geschaffen. Dazu könnte man die heimischen Energiedienstleister an Bord nehmen.
„Es ist an der Zeit Nägel mit Köpfen zu machen, wir sind lange genug an der Nase herumgeführt worden!“ findet Uta Böckel.
Die Hasselrother Sozialdemokraten werden den Gemeindevorstand mit einem entsprechenden Antrag zur Sitzung am 19. April beauftragen, Verhandlungen mit dem Main-Kinzig-Kreis, der KVG und dem RMV aufzunehmen, um die Machbarkeit einer solchen Lösung zu prüfen. Eine moderne Form der Art „Kleinbahn“ würde die betroffenen Anwohner vom Lärm und den Abgasen entlasten, den Individualverkehr reduzieren, Kosten sparen, dem Umweltschutz dienen und es wäre eine innovative Lösung, die bundesweit Nachahmung finden wird, schließt der Kleinbahnexperte Helmut Müller die Begründung für diesen Antrag.